Montag, 27. Dezember 2010

Das Vermächtnis der Amazonen - Birgit Fiolka


Ägypten im 13. Jahrhundert vor Christus. Während der Feierlichkeiten zu ihrer Verlobung wird die junge Ägypterin Kamara von Schmugglern entführt, weil sie durch Zufall eine Verschwörung und einen Diebstahl entdeckt. Sie wird nach Mykene verschleppt und dort als Sklavin verkauft.
In der fremden Umgebung findet sie Freunde, und auch ihr Verlobter Hori ist auf der Suche nach ihr. Mit ihm zusammen gelingt Kamara die Flucht, und sie landet in der alten Heimat ihrer Mutter, in Themiskyra, der Stadt der Amazonen. Hier muss sie erkennen, was sie wirklich will und selbst entscheiden, wie ihre Zukunft verlaufen soll, und es sind ihr Feinde auf den Fersen, die um jeden Preis verhindern möchten, dass Kamara mit Hori zusammen nach Ägypten zurückkehrt.

Leider habe ich den ersten Roman "Amazonentochter" von Birgit Fiolka bisher nicht gelesen oder gehört, aber der Einstieg in die Geschichte ist mir trotzdem leicht gefallen. Für die Handlung wichtige Details aus dem ersten Roman werden geschickt eingeflochten, so dass man "Das Vermächtnis der Amazonen" ohne Vorkenntnisse lesen, hören und genießen kann.
Annabelle Krieg liest Kamaras Geschichte mit sehr viel Gefühl und angenehmer Stimme. Der Roman wird auch als Hörbuch ungekürzt wiedergegeben, was ich sehr positiv finde. Das Schicksal Kamaras, die zwischen zwei Welten steht und sich entscheiden muss, wohin sie gehört, hat mich sehr berührt und mir ausgesprochen gut gefallen.

Sonntag, 26. Dezember 2010

Der Weihnachtshund - Daniel Glattauer


Weihnachten naht, und Max kann dem Fest der Liebe überhaupt nichts abgewinnen. Er möchte über die Feiertage verreisen, aber da gibt es ein Problem, und das heißt Kurt. Kurt ist Max' Hund, ein phlegmatischer Deutsch-Drahthaar. Für ihn sucht Max ein Ersatz-Frauchen, bei dem er seinen Vierbeiner für die Zeit des Urlaubs in Pflege geben kann.
Katrin ist ebenfalls ein Weihnachts-Muffel. Sie wird am 24. Dezember dreißig und hat ganz und gar keine Lust, diesen Tag mit ihren Eltern und deren "Wahl-Schwiegersohn" Aurelius zu verbringen. Eigentlich ist Katrin nicht sonderlich begeistert von Hunden, aber als sie Kurt kennen lernt, kommt ihr die Idee, in über Weihnachten in Pflege zu nehmen und dadurch dem familiären Zusammentreffen entfliehen zu können, denn ihr Vater hat eine Hunde-Allergie. Während der kalten und ungemütlichen Dezembertage kommt Katrin nicht nur Kurt näher, sonder auch seinem Herrchen ;-)

Egal unter welchen Gesichtspunkten man dieses Buch liest, es ist auf jeden Fall sehr vergnüglich. Weihnachts-Hasser werden sich vielleicht in einem der Protagonisten wiederfinden, und auch diejenigen, die Weihnachten und die vorausgehende Adventszeit lieben, kommen sicher auf ihre Kosten. Da die Geschichte genau in 24 Portionen eingeteilt ist, kann man sie häppchenweise als literarischen Adventskalender genießen. Ich habe den "Weihnachtshund" als Adventskalender genutzt und wirklich jeden Tag nur ein kleines Kapitel gelesen. Auf diese Weise hat mich das Büchlein durch die gesamte Adventszeit begleitet, was die Spannung der Story etwas erhöht hat, denn man freut sich immer darauf, wie es wohl weitergeht. In einem Stück gelesen, hätte mir die Geschichte wahrscheinlich nicht ganz so gut gefallen, denn ab und zu kommen doch ein paar Längen oder Wiederholungen vor. Auch wird das Verhalten der Protagonisten schon etwas überspitzt dargestellt. Wenn man die Story jedoch nicht allzu tierisch ernst nimmt, kann man sich auf einen richtigen "Glattauer" freuen, mit den typischen sympathischen Wortspielereien, wenn er auch nicht an "Gut gegen Nordwind" oder "Alle sieben Wellen" heranreicht. Aber mit kleinen Abstrichen kann man durchaus kurzweilige Lesestunden in der Adventszeit genießen und dabei Kurts Geheimnis auf die Spur kommen. Der Schluss hat nicht unbedingt die ultimative Überraschung zu bieten, aber das Happy End ist sozusagen unausweichlich und bildet an Heiligabend ein schönes und harmonisches Finale, wie man es von einer weihnachtlichen Geschichte erwartet.

Donnerstag, 23. Dezember 2010

Montag, 20. Dezember 2010

Feuchtgebiete - Charlotte Roche


Es kommt sehr selten vor, dass ich ein Buch oder Hörbuch nicht zu Ende lese. Meist halte ich durch, auch wenn mir die Lektüre manchmal nicht hundertprozentig zusagt, aber hier ist der seltene Fall eingetreten: Ich habe das Hörbuch "Feuchtgebiete" abgebrochen! Drei Kapitel habe ich durchgehalten, aber dann war die Schmerzgrenze erreicht, und ich konnte den Quatsch einfach nicht mehr hören. Was ich bis dahin vernommen habe, war eine wahllose Aneinanderreihung von Unappetitlichkeiten. Immer wenn ich dachte, es gäbe keine Steigerung mehr, kam wieder eine Geschmacklosigkeit, schlimmer als die vorhergehenden. Die Handlung ist eher spärlich und geht mehr oder weniger zwischen den ganzen Fäkalausdrücken völlig verloren.  Ich gestehe, meine Ekelgrenze ist nicht besonders hoch, aber das ist nicht der einzige Grund, dass ich abgebrochen habe. Die Autorin liest das Hörbuch selbst, und schon ihre Vortragsweise fand ich nicht unbedingt herausragend. Die Ich-Erzählerin wirkt in ihrer Art eher einfältig, wenn sie ausführlich über ihre Hämorrhoiden oder andere "Intimitäten"  plaudert. Für mich hat sich dann schnell die Frage gestellt, ob ich meine Zeit mit dieser Art "Literatur"? verschwenden will, und meine Antwort war ein klares "nein".

Donnerstag, 16. Dezember 2010

Der grüne Panther - Sandor Papp


An seinem 19. Geburtstag erfährt Ricardo, dass er als Kleinkind adoptiert wurde. Er begibt sich auf die Suche nach seinen Wurzeln. Dabei trifft er auf einem Jahrmarkt die Wahrsagerin Aurelia, die ihn zu kennen scheint und ihm rätselhafte Hinweise zu seiner Vergangenheit gibt. Er unternimmt eine Reise nach Budapest, um dort die Spuren seiner Herkunft zu verfolgen. Dabei gerät er unvermittelt in Lebensgefahr und das nicht nur einmal! Ricardo ist verwirrt. Wer verfolgt ihn und ist an seinem Tod interessiert? Haben diese Ereignisse etwas mit seinen richtigen Eltern zu tun? Mehr verrate ich zur Handlung nicht ;-)

Andreas Sparberg liest die Story mit angenehmer Stimme, betont und sehr einfühlsam. Aber das ist noch lange nicht alles. Der Autor, Sandor Papp, hat hier eine ganz neue Art des Hörbuchs gestaltet. Tolle Soundeffekte schaffen Atmosphäre und machen die Geschichte zu einem intensiven Hörerlebnis. Die Handlung selbst ist nicht nur spannend und kurzweilig, sondern sie birgt auch viele rätselhafte Elemente und Mystik.
Die Grenze zwischen Realität und Fiktion ist fließend und durchlässig, und dem Protagonisten enthüllt sich in beiden Welten Unfassbares.Ich habe das Hörbuch in einem Rutsch "verschlungen", denn die Geräuschkulisse dieser Produktion lässt einen Film im Kopf entstehen. Man könnte direkt sagen, es ist 3-D-Hören, denn bei Dialogen beispielsweise wechselt die Stimme des Sprechers die Richtung, so dass man einen plastischen und sehr lebhaften Eindruck des Gesprächs gewinnt.
"Der grüne Panther" ist eine außergewöhnliche und bemerkenswerte Neuerscheinung auf dem Hörbuchmarkt.

Interessierte finden auf der Website und dem Blog "Der grüne Panther" weitere Informationen, viel Hintergrundwissen und jede Menge Hörproben. Viel Spaß beim Stöbern dort, es lohnt sich auf jeden Fall, 'mal reinzuhören.

Sonntag, 12. Dezember 2010

Das Feuer der Wüste - Karen Winter



Namibia im Jahr 1959. Ruth Salden befürchtet, ihre Existenz zu verlieren, denn die Familienfarm der Saldens steht vor dem finanziellen Aus. Als Ruth nach Windhoek fährt, um eine Verlängerung ihres Kredits zu erwirken, gerät sie zufällig in einen Protestmarsch der Schwarzen und schließt sich ihnen spontan an. Als berittene Polizisten auf die Demonstranten schießen, stirbt eine schwarze Frau in Ruths Armen. Ihre letzten Worte beschäftigen die junge Farmerin nachhaltig, denn die Frau hat sie mit dem Namen ihrer Großmutter angesprochen. Ruth will der Sache auf den Grund gehen, denn ihre Großmutter war vor vielen Jahren mit einem wertvollen Diamanten verschwunden, und die Familie hat nie mehr von ihr gehört. Bei ihren Recherchen findet Ruth Hilfe durch den Namib-Historiker Horatio. Ihre Suche führt sie nach Lüderitz, wo Ruth den gut aussehenden und sehr charmanten Henry kennenlernt. Von seiner Umwerbung geschmeichelt verliebt sich Ruth in den jungen Mann. Kann er ihr helfen, die Großmutter zu finden? Und was steckt hinter Horatios Heimlichkeiten? Ruth fürchtet, dass er etwas vor ihr zu verbergen sucht….

Romane mit Schauplätzen in Afrika habe ich bisher noch nicht allzu viele gelesen, und so war ich sehr gespannt auf diese Geschichte. Der erste Eindruck war sehr viel versprechend, denn das Cover ist wunderschön gestaltet: Ein afrikanische Landschaft mit Zebras, in stimmungsvolles Licht getaucht, das ganze matt gehalten, die Schrift darauf ist glänzend, ebenso das ethnische Muster, welches sich rund um das Titelbild zieht. Der Umschlag ist aufklappbar und hat vorne eine Postkarte anhängend, die mit dem gleichen Motiv wie  das Buch selbst gestaltet ist.  Die Betrachtung des Buchs hat mich neugierig gemacht und hohe Erwartungen in mir geweckt.
Die Geschichte selbst ist flüssig geschrieben und liest sich leicht. Die Autorin lässt viele Informationen über die damalige politische Situation einfließen, und so erfährt man ganz nebenbei und unmerklich einiges über die historische Entwicklung des Landes. Ruth ist als richtiges „Landei“ beschrieben und wirkt durchgehend etwas naiv. Da sie in ihrer Kindheit und Jugend nicht viel außerhalb der Ranch kennengelernt hat, wirkt sie in dieser Rolle durchaus glaubwürdig. Nicht so ganz wollen die mystischen Momente in die Story passen. Auf der Suche nach ihrer Großmutter und dem Diamanten hat Ruth immer wieder Visionen, die man der eher bodenständigen Frau nicht abnimmt.
Leider hat sich mir, bis auf wenige Momente, auch der Zauber Namibias in der Schilderung nicht erschlossen. Außerdem werden teilweise sehr moderne Redewendungen und Begriffe verwendet, die ich mir in den Fünfzigern nicht gut vorstellen kann. Die Entwicklung und das Ende wirken sehr konstruiert, und alles geht plötzlich sehr schnell. Hier hätte ich mir die Geschichte etwas ausführlicher gewünscht. Einiges konnte ich nicht nachvollziehen.
„Das Feuer der Wüste“ ist eine nette und unterhaltsame Lektüre, die etwas Wärme in die kalte Jahreszeit bringt und bei der man gut abschalten kann, die aber auch einige Schwachstellen hat. Das Thema hätte mehr hergegeben.

Samstag, 4. Dezember 2010

Advents-Gewinnspiel

Heute möchte ich euch zu meinem Gewinnspiel einladen. Gerade in der Adventszeit wird viel gekocht, gebacken und gewerkelt, es ist eine gemütliche Zeit voller kleiner und großer Geheimnisse und Überraschungen. Folgende Preise habe ich für euch:

Ein Exemplar "Leckere Festtag-Torten" 
 Ein wenig Wellness in Form von drei handgesiedeten Seifen aus eigener Produktion, in den Sorten Seidenrose, Orangerie und Zimt
 Ein Exemplar "Wildrezepte"
 Ein Kochbuch mit leckeren Kartoffelgerichten
 und ein Exemplar des Strickbuchs "freche Masche", mit nordischer Mode für Kinder

Alle Bücher sind im Landwirtschaftsverlag erschienen.
Herzlichen Dank an Literaturtest und den Verlag für die Bereitstellung der Gewinnbücher

Was müßt ihr tun, wenn ihr gewinnen wollt?
  1. Ihr seid (oder werdet) regelmäßiger Leser eines meiner drei aktiven Blogs,
  2. weist auf eurem Blog in einem Beitrag oder der Sidebar oder auch bei Facebook auf dieses Gewinnspiel hin, ihr könnt dafür gerne das erste Foto mitnehmen  und schreibt mir den Link, 
  3. hinterlasst einen Kommentar im Beitrag und beantwortet mir folgende Frage: Was ist euere liebste Advents-Tradition, die ihr alljährlich besonders gerne pflegt?
  4. und schreibt mir eine Mail an klusi56@googlemail.com mit euerer Adresse und einem Hinweis, ob ihr an allen Gewinnen interessiert seid oder an welchen eventuell nicht, denn es bringt ja nichts, wenn jemand beispielsweise das Strickbuch gewinnt, aber gar nicht strickt ;-)
Wenn ihr keinen Blog bzw. Facebook-Account habt, aber gerne am Gewinnspiel teilnehmen möchtet, schreibt mir eine Mail an oben angegebene Adresse.

Teilnehmen kann jede(r) mit einer Adresse in Deutschland, bis zum 18. Dezember 2010, 23.59 Uhr.
Am 19. Dezember werde ich dann die Gewinner ermitteln und gleich am Montag, den 20.12. abschicken, damit die Sachen hoffentlich noch rechtzeitig bis Weihnachten bei euch eintreffen.

Montag, 29. November 2010

Der zweitbeste Koch - Kurt Bracharz


Wenn man davon ausgeht, dass Hunger der beste Koch ist, dann ist der Chinese Wang Li bestimmt der Zweitbeste. Dies ist jedenfalls die Meinung des Ich-Erzählers Xaver Ypp. Der in die Jahre gekommene Gourmetkritiker einer Feinschmeckerzeitschrift in Wien ist Spezialist, was asiatisches Essen angeht. Als er erfährt, dass Wang Li angeblich das Land verlassen haben soll, wird er misstrauisch und zieht sogar ein Verbrechen in Betracht. Nach einem Besuch des Restaurants, in dem Wang bisher gekocht hat, wird Ypp auf dem Heimweg überfallen, und wie sich herausstellt, haben die Angreifer lediglich an einer kleinen Fleischprobe Interesse, welche der Gastrokritiker bei sich hatte. Zu allem Überfluss muss er sich nebenbei  um einen jugendlichen Praktikanten kümmern, der ein absolutes Geschmacksgenie ist. Durch ihn lernt Ypp die attraktive Eurasierin Zoe kennen, die eine etwas fragwürdige Rolle bei einer Tierschutzaktion spielt. Als dann auch noch ganz unverhofft sein Bruder mit ihm Kontakt aufnimmt, der beim Geheimdienst arbeitet, wird die Sache spannend, und Xaver entwickelt kriminalistisches Gespür. Ypp hält so ziemlich alles für möglich und schließt selbst Kanibalismus nicht aus.

Kurt Bracharz tischt seinen Lesern eine unterhaltsame und kurzweilige Story auf, die neben spannenden Krimi-Elementen auch noch allerlei Kurioses zu bieten hat. Sein Protagonist Xaver Ypp erzählt gerade heraus und frisch von der Leber weg, gewürzt mit einer klugen Portion bissiger Ironie und deftigem Humor. Seine Ausführungen über die Feinschmeckerszene muten zum Teil sehr grotesk an. Er bringt faszinierende und manchmal schockierende Tatsachen zur Sprache und vermittelt so eine Bildung ganz anderer Art. Dabei geht er häufig ins Extrem und bewegt sich hart an der Ekel-Grenze. Manche der angesprochenen „kulinarischen Genüsse“ wirken unvorstellbar, aber bei näherer Betrachtung erweisen sie sich durchaus als real. Einige Ausführungen des Autors, die mir bisher völlig fremd waren, habe ich  mit Hilfe diverser Nachschlagewerke und Suchmaschinen recherchiert und immer  festgestellt, dass es sie wirklich gibt.
Dieser Roman ist kein klassischer Krimi, er lässt sich schwer einordnen und schon gar nicht in eine Genre-Schublade stopfen. Viele verschiedene Handlungs-Elemente verschmelzen gekonnt zu einer spannenden und kurzweiligen Lektüre, bei der man sich im wahrsten Sinn des Wortes „köstlich“ amüsieren kann.


Herzlichen Dank an Frau Oberdanner vom Haymonverlag für die Überlassung des Rezensionsexemplars.

Sonntag, 28. November 2010

Sonntag, 21. November 2010

Im Schatten der Königin - Tanja Kinkel



8. September 1560: Die junge Amy Robsart wird tot am Ende einer Treppe aufgefunden, und ganz Europa spekuliert, ob es ein Unfall war, eventuell Selbstmord, oder ob gar ihr Ehemann Robert Dudley dahinter steckt. Dudley ist allgemein als Günstling der Königin bekannt, und die Gerüchteküche brodelt. Hat er vielleicht veranlasst, seine Ehefrau zu ermorden, um Elizabeth I. heiraten zu können?
Thomas Blount, ein enger Vertrauter Dudleys, macht sich auf die Suche nach der Wahrheit und reist zum Unfallort nach Oxfordshire, wo Amy zuletzt gelebt hat. Der Ich-Erzähler Blount handelt nicht ganz uneigennützig, denn auch seine Existenz steht auf dem Spiel und nicht nur das. Nach und nach kristallisiert sich heraus, dass er sich am Schicksal der jungen Verstorbenen nicht ganz unschuldig fühlt, denn er hat ein sehr persönliches Geheimnis. Nach seiner Ankunft im Landhaus Cumnor Place ereignen sich zudem mehrere merkwürdige Zwischenfälle, denen er zusätzlich auf den Grund gehen muss.
Die Gouvernante und enge Vertraute der Königin, Kat Ashley, tritt als zweite Ich-Erzählerin auf und ist ebenfalls bestrebt, so schnell wie möglich Gewissheit über den wahren Sachverhalt zu bekommen.

Man merkt beim Lesen deutlich, dass sich die Autorin sehr ausführlich mit Elizabeth I. und ihrer Zeit beschäftigt hat. Ihr Roman hat Substanz und einen sehr hohen Informationswert. Auch über das alltägliche Leben damals am Königshof lässt Frau Kinkel häufig interessante Bemerkungen einfließen. Daneben erfährt der Leser nicht nur viel über historische Details, sondern bekommt den Fall der Amy Robsart aus zwei ganz unterschiedlichen Sichtweisen Perspektiven präsentiert.
Der eigentliche Handlungszeitraum beschränkt sich nur auf die sieben Tage zwischen dem Tod der jungen Frau und ihrer Bestattung. Beide Erzähler schildern jedoch häufig Ereignisse aus der Vergangenheit, die das Gesamtbild abrunden und zurechtrücken.
Während Kat Ashley nicht ganz so oft und ausführlich zu Wort kommt (ihr sind lediglich diverse Zwischenspiele vorbehalten), machen die Kapitel um Tom Blount den größeren Teil des Romans aus. Blount ist nicht so ganz glücklich mit seiner Aufgabe, Licht in den Fall zu bringen. Er wird von Selbstzweifel gequält. Dies und die Erwähnung seiner kleinen Schwächen und Eitelkeiten lassen ihn sehr menschlich, ja manchmal fast rührend erscheinen. Trotz einiger Hindernisse und seiner Bedenken bleibt er hartnäckig in seinem Tun und lässt sich nicht beirren. Unerwartete Unterstützung findet er dabei in dem Schauspieler Frobisher, dem es mit der Zeit gelingt, Thomas’ Vertrauen zu erringen und wertvolle Beiträge zum Fall zu leisten.
Besonders genossen habe ich die intelligenten und gleichzeitig amüsanten Dialoge zwischen Thomas Blount und Lady Edith Odingsells. Das Geplänkel der beiden, die sich schon von Jugend an kennen, ist stellenweise köstlich zu verfolgen.

Tanja Kinkels Lösung für den Fall ist faszinierend und macht Sinn, auch wenn der wahre Sachverhalt auf ewig ein Geheimnis bleiben wird.
Für Liebhaber gut recherchierter historischer Romane ist „Im Schatten der Königin“ eine absolute Leseempfehlung. Die äußere Aufmachung ist sehr edel und hochwertig gestaltet, und der Inhalt wird durch ein informatives Nachwort sowie die Stammbäume der betroffenen Familien sehr schön ergänzt. Leider haben sich ein paar gravierende Druckfehler eingeschlichen, welche den Sinn und Ablauf der Geschichte verfälschen. Im Forum auf der Homepage der Autorin werden diese richtiggestellt, und ich hoffe, dass die folgenden Auflagen des Romans diesbezüglich korrigiert erscheinen. 

Dienstag, 16. November 2010

Die Saat - Guillermo Del Toro + Chuck Hogan


Kurzbeschreibung:
Für Ephraim Goodweather, den Chef des New Yorker Seuchenpräventionsteams, ist es keine Nacht wie jede andere. Für die gesamte Menschheit ist es keine Nacht wie jede andere. In dieser Nacht kommt auf dem J.F.K. Flughafen eine gerade aus Europa gelandete Maschine unvermittelt zum Stehen, der Pilot bricht den Funkverkehr ab, alle Lichter erlöschen. Goodweather trommelt seine Leute zusammen, und gemeinsam betreten sie das Flugzeug. Es bietet sich ihnen ein gespenstisches Bild: Die Passagiere sitzen aufrecht in ihren Sesseln und rühren sich nicht. Als Goodweather näher herangeht, bemerkt er bei allen einen kleinen Schnitt am Hals. Und er macht eine weitere unglaubliche Entdeckung: Die Passagiere leben – aber sie sind keine Menschen mehr... Nein, es ist keine Nacht wie jede andere: In dieser Nacht beginnt der epische Kampf gegen das Böse, das gekommen ist, um New York zu erobern. Und nicht nur diese Stadt, sondern die ganze Welt.

Meine Meinung:
Es ist eine unheimliche Szenerie, die sich dem Flughafenpersonal und den Verantwortlichen bietet. Ein Flugzeug aus Europa ist in New York gelandet, und plötzlich brechen alle Verbindungen zur Maschine ab; sie steht dunkel auf der Landebahn, wie tot, nichts rührt sich. Ephraim Goodweather wird an seinem freien Wochenende abberufen, um als Seuchenspezialist, zusammen mit seinem Team, die Angelegenheit zu untersuchen, denn es besteht der Verdacht auf eine Viren-Epidemie. Als Ephraim und seine Mitarbeiter nach einiger Zeit das Flugzeug betreten, bietet sich ihnen ein gespenstisches Bild. Alle Passagiere sitzen leblos in ihren Sesseln, scheinen ganz plötzlich und überraschend gestorben zu sein. Nach dem ersten Schock werden dann doch vier Überlebende gefunden. Doch diese benehmen sich sehr seltsam, verändern sich auf mysteriöse Weise, und eines Tages sind nicht nur diese Vier verschwunden, sondern auch alle anderen Passagiere - aus dem Leichenschauhaus... Währenddessen wird eine geheimnisvolle schwarze Kiste im Gepäckraum der Maschine entdeckt - und verschwindet wieder, so plötzlich, wie sie aufgetaucht ist. Das alles wirft jede Menge Fragen auf.
Als sich noch ein alter Mann mit verkrüppelten Händen bei Ephraim meldet, der anscheinend mehr über die Angelegenheit weiß, wird bald klar, dass es sich hier um eine schier unglaubliche Sache handelt. Die erst kürzlich Verstorbenen machen plötzlich als Untote die Stadt unsicher, und sie vermehren sich! Immer mehr ganz normale Bürger machen eine grausige Wandlung durch, und auch Ephraims Familie gerät in Gefahr. 
Dieses Hörbuch lässt einen nicht mehr los! Man kommt kaum zu Atem, denn es geht Schlag auf Schlag. Wie sich die "Epidemie" in rasender Geschwindigkeit innerhalb der Stadt ausbreitet und kaum noch Hoffnung besteht, das Problem in den Griff zu kriegen und auch, wie sich die Obrigkeit quer stellt und die Tatsachen viel zu lange ignoriert, das alles schildert der Sprecher des Hörbuchs auf  fesselnde Weise. David Nathan macht diese Geschichte zum Erlebnis, trägt die Story so genial vor, dass beim Hören ein Film im Kopf abläuft.
Das Ende ist offen, viele Fragen bleiben unbeantwortet. Dies ist wohl von den Autoren so gedacht, denn "Die Saat" ist der erste Teil einer Trilogie. Der zweite Teil "Das Blut" ist erst vor wenigen Wochen erschienen. Ich bin mir noch nicht schlüssig, ob ich die Trilogie weiter verfolge. Zwar fand ich die Story sehr spannend und die hier vertretene Vampir-Theorie faszinierend, aber andererseits hat mich die große Brutalität abgeschreckt, die sich durch das gesamte Buch zieht. Für meinen Geschmack ist der Roman zu blutrünstig und zu reißerisch aufgebaut. Gerade was blutige und brutale Szenen angeht, haben die Autoren tief ins Füllhorn gegriffen und die Handlung damit oft unnötig in die Länge gezogen. Ich werde wohl erst einmal abwarten.

Freitag, 5. November 2010

Die Jungfernfalle - Georgette Heyer


Nach dem Tod des Vaters ist die junge und reiche Erbin Judith Tavernier mit ihrem Bruder unterwegs, um den gemeinsamen Vormund in London aufzusuchen, denn beide sind noch minderjährig. Zu ihrem Unmut stellt sich heraus, dass es sich nicht um einen älteren Herrn und Freund ihres Vaters handelt, sondern dass dessen Sohn, Julian Audley, der momentane Earl of Worth, die Vormundschaft übernommen hat. Judith und ihr Bruder tun alles, um dem Earl seine Aufgabe so schwer wie möglich zu machen, denn der attraktive Julian weckt, durch seine arrogante Art, immer wieder den Widerspruchsgeist der beiden. Ein Onkel und ein Vetter der Geschwister weilen ebenfalls in London, und man kann den nächsten Verwandten die Enttäuschung anmerken, dass Sir John seine Kinder unter die Obhut eines Fremden gestellt hat. Judith stellt mit der Zeit zu ihrer Bestürzung fest, dass ihr Bruder Perry mehrmals in Lebensgefahr gerät, und als er eines Tages wie vom Erdboden verschwunden ist, bleibt die junge Frau verzweifelt zurück und weiß nicht mehr, wem sie vertrauen soll.

Georgette Heyer entführt ihre Leser mitten in die Epoche des Regency. Die Autorin gilt als Fachfrau für diesen Zeitabschnitt, was man ihren bestens recherchierten Romanen immer wieder anmerkt. Da werden die Schauplätze so ausführlich von ihr beschrieben, dass man sie sich wunderbar vorstellen kann. Im leichten Plauderton schildert sie die vornehme Gesellschaft der damaligen Zeit, mit ihrem steifen Sittenkodex und den reichlich blasierten Moralvorstellungen. Manche Schilderungen sind für meinen Geschmack fast schon zu ausführlich und somit etwas langatmig. Die intelligenten Dialoge, so manche überraschende Wendung und die Spannung, die sich nach und nach aufbaut, lassen jedoch über solch kleine Unstimmigkeiten hinwegsehen, und letztendlich ist es ein wunderbarer historischer Roman, der einem diese Ära mit dem ganz besonderen Flair gut nahe bringen kann.

Papa, was ist ein Fremder? - Tahar Ben Jelloun

Kurzbeschreibung:

«Papa, was ist ein Fremder? Wieso haben manche Menschen schwarze Haut und andere Menschen weiße Haut? Sind Ausländer anders als wir? Ist Rassismus normal? Könnte auch ich zu einer Rassistin werden? Was können wir denn tun, damit die Menschen einander nicht hassen, sondern gern haben?» Diese und andere schwierige Fragen stellt die zehnjährige Mérièm ihrem Vater, dem berühmten französisch-maghrebinischen Schriftsteller Tahar Ben Jelloun. Und der Vater erklärt der Tochter in einem einfachen und anschaulichen Gespräch, wie Fremdenfeindlichkeit und Rassismus entstehen und welche Folgen sie haben: wie Vorurteile in Diskriminierungen münden können; wann Rassismus und Kolonialismus zu Sklaverei und Völkermord geführt haben; aber auch, dass niemand als Rassist geboren, sondern erst durch die Verhältnisse dazu gemacht wird.


Mein Eindruck:

Es ist nicht dick, aber sehr inhaltsschwer und aussagekräftig. Gerade im Gespräch mit Kindern über dieses wichtige und brisante Thema kann dieses Buch eine gute Hilfe sein, die richtigen Erklärungen und Worte zu finden. Das Buch sollte zur Pflicht-Lektüre in der Schule gehören, finde ich. Es kriegt volle 5 Sterne von mir.

⭐⭐⭐⭐⭐


Donnerstag, 4. November 2010

Tanja Kinkel in Kulmbach

Am 18. November 2010 ist Tanja Kinkel in Kulmbach zu Gast. Sie liest bei der Buchhandlung Friedrich aus ihrem neuen Roman "Im Schatten der Königin".
Die Veranstaltung beginnt um 20:00 Uhr
Eintritt:6,50 €

Buchhandlung Friedrich
Grabenstraße 4
95326 Kulmbach

Kurzbeschreibung zum Inhalt:
Als die junge Amy Robsart am 8. September 1560 tot aufgefunden wird, ist ganz England überzeugt, den Mörder zu kennen – ihren Ehemann Robert Dudley, Günstling von Elizabeth I., der sich Hoffnungen auf die Hand der Königin macht und seine lästige Gattin loswerden musste. Dieser Verdacht bringt nun nicht nur Robert, sondern auch Elizabeth in Gefahr. Robert schickt daher seinen engsten Vertrauten Thomas Blount nach Oxfordshire, um den Fall aufzuklären – nicht ahnend, dass dieser selbst eine Beziehung zu Amy hatte...

Tanja Kinkel, geboren 1969 in Bamberg, gewann bereits mit 18 Jahren ihre ersten Literaturpreise. Sie studierte in München Germanistik, Theater- und Kommunikationswissenschaft und promovierte über Aspekte von Feuchtwangers Auseinandersetzung mit dem Thema Macht. 1992 gründete sie die Kinderhilfsorganisation Brot und Bücher e. V., um sich so aktiv für eine humanere Welt einzusetzen.

Mehr Informationen über die Autorin und ihr Engagement gibt es auf ihrer Homepage und hier: Brot und Bücher


Dienstag, 2. November 2010

Das Charleston Girl - Sophie Kinsella


Lara Lington ist gerade an einem Tiefpunkt im Leben angelangt. Beruflich läuft es nicht so gut, und ihre Beziehung ist am Ende. Als ihre Großtante Sadie im stolzen Alter von 105 Jahren stirbt, nimmt Lara gezwungenermaßen an der eher sparsam ausgestatteten Trauerfeier teil. Die Verwandten wirken alle sehr gleichgültig, denn sie kannten Sadie kaum und hatten schon zu Lebzeiten wenig Interesse an der alten Dame, die ihre letzten Jahre in einem Pflegeheim verbracht hat. Sogar am Blumenschmuck für die Beerdigung wurde gespart. Mitten in die Trauerzeremonie platzt eine junge Frau, die anscheinend auf der Suche nach ihrer Kette ist. Schnell merkt Lara, dass sie die Einzige der Versammelten ist, welche diese Erscheinung wahrnehmen kann. Es handelt sich um Sadies Geist höchstpersönlich, allerdings jung geblieben und hier erst 23 Jahre alt.
Sadie bittet Lara um Hilfe, die verschwundene Kette zu finden. Anfangs ziemlich genervt von dem fordernden, quirligen Geist, entwickelt sie schnell Sympathie und Verständnis für die Frau, über deren Schicksal Lara erst jetzt einiges erfährt. Dabei stellt sich auch heraus, dass Sadie damals, in den wilden Zwanzigern, unglücklich in einen jungen Maler verliebt war und diese hoffnungslose Liebe bis heute nicht vergessen kann. Lara verspricht Sadie, ihr zu helfen und die Kette zu suchen und merkt, dass es durchaus auch praktisch sein kann, mit einem Geist befreundet zu sein, denn Entfernungen und selbst Wände sind für die vorwitzige Sadie kein Hindernis, und es ist kein Geheimnis vor ihr sicher.

Das ist einmal ein völlig anderer Kinsella, ganz und gar nicht mit den Geschichten um Rebecca Bloomwood zu vergleichen. Die Autorin hat hier ein neues Thema aufgegriffen, denn die eigentliche Hauptperson ist ein charlestonverrücktes Gespenst. Lara, die Ich-Erzählerin wirkt anfangs ein wenig hilflos, sowohl ihren eigenen Problemen gegenüber als auch bei den Rätseln und Fragen, die sich ihr auf der Suche nach der Kette stellen. Aber mit der Zeit weiß sie die Vorteile zu schätzen, welche ihr der Kontakt mit Sadie einbringt, die beiden werden ein Tolles Team. Und auch die Liebe kommt nicht zu kurz, wenn Lara auch hier gegen die Eifersucht eines Geistes ankämpfen muss...

Charleston Girl ist eine hinreißend romantische Komödie, humorvoll und doch mit Tiefgang. Lara erkennt, dass sich hinter der lebenslustigen Fassade von Sadies Geist das Schicksal eines einsamen, enttäuschten und betrogenen Menschen verbirgt. Ihrer Großtante zu ihrem Recht und zu der Anerkennung zu verhelfen, die ihr eigentlich zusteht, dazu ist Lara fest entschlossen.
Maria Koschni liest diesen Roman ganz hervorragend und macht ihn zu einem wundervollen Hörgenuss.

Freitag, 29. Oktober 2010

Der Duft des Mangobaums - Jan Winter


1935 steht die junge Deutsche Alma an der Schwelle zu einem neuen Leben. Mit ihrem kleinen Sohn Albert reist sie per Schiff in die englische Kolonie Malaya, wo ihr Mann Howard eine Kautschukplantage leitet. Sie ist zuversichtlich und lässt ihre Vergangenheit gerne hinter sich, denn die Erlebnisse des ersten Weltkrieges lasten noch auf ihr, und sie hat die Hoffnung auf eine bessere Zukunft. Unterwegs schließt sie nette Bekanntschaften, erlebt aber auch Negatives, denn die Einstellung mancher Engländer zu den Malaien ist nicht gerade freundlich.
Bei ihrer Ankunft in Penang sieht alles zuerst so vielversprechend aus, und Alma ist von der neuen Umgebung begeistert, aber schnell merkt sie, dass sich Howard während der Zeit ihrer Trennung verändert hat. Ihr Mann ist ihr fremd geworden. Trotz aller Enttäuschungen versucht Alma, das Beste aus dieser Situation zu machen. Doch bald trifft sie wieder ein Schicksalsschlag, ihr Mann stirbt nach einem schrecklichen Unfall.
Allein auf sich gestellt, verlässt sie mit ihrem Sohn die Plantage, um sich erneut eine Existenz zu schaffen. Sie findet Unterstützung bei dem einheimischen Arzt Samad, den sie bereits auf der Schiffsreise kennen gelernt hat, und in Raymond, einem Australier, Einzelgänger und Besitzer der Nachbarplantage. Aus Deutschland, wo sie ihren Vater zurückgelassen hat, erhält Alma beunruhigende Nachrichten, denn es stehen wieder alle Anzeichen auf Krieg, und selbst in der Ferne gerät die junge Frau in Gefahr.

Der Autor fesselt seine Leser mit der eindrucksvollen und farbenprächtigen Beschreibung des Landes und seiner Einwohner. Dass er Malaya sehr gut kennt und liebt, merkt man an vielen kleinen Details, die das Flair dieses Landes gut zum Ausdruck bringen. Alma wird als starke und tolerante Frau beschrieben, die sich nicht so leicht entmutigen lässt. Sie geht herzlich und offen auf die Einheimischen zu, was sie von Anfang an sehr sympathisch macht.

Lediglich einen kleinen Kritikpunkt habe ich anzumerken. Im letzten Drittel der Geschichte neigt Alma zu Entscheidungen und Handlungen, die meiner Meinung nach nicht so zu ihrem anfangs beschriebenen Charakter passen. Sie kann sich plötzlich nicht entscheiden, weiß nicht recht, was sie will und handelt ihren Prinzipien entgegen, was an der Tiefe ihrer Gefühle zweifeln lässt. Auch die anderen Protagonisten wirken zum Teil etwas oberflächlich und nicht so ganz glaubwürdig. Ich möchte jedoch nicht näher auf diesen Punkt eingehen, denn damit würde ich zu viel von der Handlung verraten.

Insgesamt hat mir der Roman gut gefallen, denn er ist spannend, kurzweilig und informativ. Der historischee Hintergrund ist ausführlich recherchiert, und man merkt sehr deutlich, welche riesigen Ausmaße damals der zweite Weltkrieg hatte. Auf jeden Fall hat Jan Winter mein Interesse an diesem Land und seiner Geschichte geweckt.

Vielen Dank an Vorablesen und an den Verlag Marion von Schröder für die Übersendung des Rezensionsexemplars.

Sonntag, 24. Oktober 2010

Die Hexe und die Heilige - Ulrike Schweikert


Kurzbeschreibung:
Deutschland im 16. Jahrhundert. In einer reichen Wirtsfamilie kommen die Zwillinge Sibylla und Helena zur Welt. Dass Zwillinge Unglück bedeuten, glaubt damals fast jeder. Als die beiden im Alter von fünf Jahren den Tod des Vaters vorhersehen, steckt die Mutter Helena kurzerhand in ein Kloster. Ohne die Schwester wird das Leben für Sibylla immer schwieriger, und als die Dominikaner wieder einmal die Hexenjagd auf Andersdenkende eröffnen, gibt es für sie nur einen Ausweg: Sie muss weg von zu Hause. Das Mädchen geht bei einer Hebamme in die Lehre und wird bald zu ihrer begabtesten Schülerin. Doch erneut braut sich Unheil am Horizont zusammen. Sibylla wird zum reichen Vogt gerufen, dessen Tochter sie von unerwünschter "Last" befreien soll. Der Vogt ist fasziniert von dem eigenwilligen Mädchen, das sich so ganz anders verhält als die anderen jungen Frauen ihrer Zeit. Er verliebt sich in sie, und sie wird bald so etwas wie seine Vertraute. In diesen Zeiten aber ist es gefährlich, die Geheimnisse der Mächtigen zu kennen. Sibylla wird von den Häschern der Inquisition festgenommen, und diesmal scheint ihr keiner helfen zu können....

2 CDs im MP3-Format, Laufzeit 14:21 Stunden.

Meine Meinung:
Es ist jetzt fast sechs Jahre her, dass ich den Roman von Ulrike Schweikert gelesen habe. Jetzt hatte ich das Hörbuch vorliegen und war schon sehr gespannt. Ich muss gestehen, dass ich in der Zwischenzeit viele Details der Handlung vergessen hatte, und dadurch war ich von der Geschichte wieder voll und ganz gefesselt.

Zwar sind die beiden Schwestern erfunden, aber der historische Hintergrund basiert auf wahren Begebenheiten in der Fürstprobstei Ellwangen. Viele Charaktere, die in der Handlung vorkommen, haben damals wirklich gelebt, so auch der Pfarrer Berchthold und seine Schwester Dorothea, welche zur damaligen Zeit wirklich als Hexe hingerichtet wurde. Diese realen Personen verleihen dem Roman ein großes Maß an Authentizität. Es ist erschreckend, wie viele unschuldige Menschen verurteilt und hingerichtet wurden, auf Grund falscher Geständnisse, die von den Betroffenen aus Angst gemacht wurden. Man brauchte damals wohl nur einen missgünstigen Nachbarn, und schon hatte man eine Anklage am Hals, der man so leicht nicht entkommen konnte.

Die Autorin hat hier eine großartige Recherchearbeit geleistet und die realen Daten gekonnt mit ihrer Geschichte verwoben. Pia Mond, die Sprecherin des Hörbuchs, setzt diesen Roman sehr gut in Szene und verleiht den Protagonisten Charakter und Lebendigkeit.

Donnerstag, 21. Oktober 2010

Nach dem Sommer - Maggie Stiefvater



Wenn man dieses Buch zur Hand nimmt, fällt zuerst die wunderschöne und hochwertige Aufmachung ins Auge: Der Schutzumschlag ist aus einem edlen Papier mit Perlglanz hergestellt und mit filigranen Zweigen bedruckt. Wie Scherenschnitte heben sich die glänzenden Figuren des Mädchens und des Wolfs vom Hintergrund ab. Zwischen den beiden steht ein Herz. Dieses Bild sagt bereits sehr viel über die Geschichte aus.

Als kleines Mädchen wird Grace von Wölfen überfallen und verschleppt, doch sie überlebt. Angst hat sie nicht, sondern sie ist fasziniert von dem Rudel, das in jedem Winter erneut im Wald hinter ihrem Haus auftaucht, ganz besonders von einem Wolf mit bernsteinfarbenen Augen. Als elf Jahre später ein Junge von Wölfen tödlich gebissen wird, beginnt eine gnadenlose Jagd auf das Rudel.
Wenig später findet Grace den verletzten Sam auf ihrer Veranda, und ihr wird schnell klar, dass es sich bei ihm um „ihren Wolf“ handelt. Sie erkennt ihn an seinen Augen. Er führt ein Leben zwischen zwei Welten, denn Sam ist ein Werwolf.
Die beiden spüren, dass sie füreinander bestimmt sind, aber über ihrer Liebe schwebt ein dunkler Schatten: Sam weiß, dass sein letztes Jahr als Mensch zu Ende geht. Bei Einbruch des Winters wird er sich für immer in einen Wolf verwandeln.

Die Werwolf-Theorie ist in diesem Roman außergewöhnlich neu ausgearbeitet, denn hier spielt die Temperatur bei der Verwandlung eine Rolle. Nachdem sich Grace und Sam gefunden haben, tun sie alles, um Sam seine menschliche Gestalt so lange wie möglich zu erhalten, aber da es immer kälter wird und schon der erste Schnee fällt, erscheint die Sache aussichtslos.

"Nach dem Sommer" ist der sehr gelungene Auftakt zu einer Trilogie. Maggie Stiefvater hat das Thema sehr gefühlvoll und romantisch umgesetzt, jedoch immer mit einem Hauch Wehmut, angesichts der Hoffnungslosigkeit der Situation für die Liebenden. Die Tragik ist nachvollziehbar. Geschrieben sind die meist kurzen Kapitel immer abwechselnd aus Sams und Grace’ Sicht. Durch die jeweilige Temperaturangabe bei den Abschnitten fiebert man als Leser mit und wartet besorgt auf Sams unausweichliche Verwandlung.

Neben den beiden sympathischen Protagonisten gibt es noch einige interessante Charaktere in der Geschichte, über deren Schicksal man nach und nach mehr erfährt. Da wäre beispielsweise der umsichtige Rudelführer Beck, der für das Wohl des Werwolfclans sorgt und für Sam wie ein Vater ist oder Olivia, Grace’ beste Freundin und leidenschaftliche Fotografin. Ich hoffe, auch in den folgenden Bänden wieder von ihnen zu lesen.

Dieser Roman hat mich von Anfang bis Ende gefesselt. Da er im Herbst spielt, habe ich ihn zum idealen Zeitpunkt gelesen, denn wenn Wind und Regen um das Haus peitschen, kann man sich noch besser in die Story vertiefen. Man kann in dieser Geschichte versinken, wie in den Augen des Wolfs, von dem sie handelt. Mit Bedauern habe ich die letzte Seite zugeschlagen und warte nun sehnsüchtig auf die Fortsetzung.


Beim Verlag
bedanke ich mich ganz herzlich für die Überlassung eines Rezensionsexemplars.

Montag, 18. Oktober 2010

Der Minnesänger - Tim Pieper



* * * * *
So ähnlich könnte er wirklich gelebt haben: Hartmann von Aue, 1160 als zweiter Sohn eines unfreien Dorfschulzen und einer Heilerin geboren. Der Vater Dankwart steht im Dienst des Herzogs von Zähringen, und als er diesem im Schlachtgetümmel das Leben rettet, gewährt ihm Berthold einen Wunsch. Dankwart wählt für die Zukunft seines Zweitgeborenen, er möchte, dass dieser eine Klosterschule besuchen darf.
Das strenge Leben im Kloster ist hart für den intelligenten Jungen aus einem liebevollen Elternhaus, der jederzeit für Gerechtigkeit und Freiheit einsteht. Als er von einem fahrenden Musikanten das Harfenspiel lernt und sich in seiner freien Zeit immer häufiger der Musik und dem Gesang widmet, hat das für ihn dramatische Konsequenzen. Aber diese Erlebnisse prägen ihn für’s Leben. Als Hartmann über die Pfingsfeiertage nach Hause kommt, trifft er seine Freundin Judith aus Kindertagen wieder. Zwischen den beiden entwickelt sich eine zarte Liebe, und sie verabreden sich für Hartmanns nächsten Besuch, zum Osterfest im Jahr darauf.Judith wartet vergebens. Sie ist unsicher und verwirrt und willigt schließlich in eine von ihrer Mutter arrangierte Hochzeit ein. Zu spät entdeckt sie das wahre Wesen ihres Ehemanns August, und es beginnt eine wahre Leidenszeit für die junge Frau. Hartmann ist bestürzt, als er von Judiths Heirat erfährt, denn nun ist sie unerreichbar für ihn geworden.
Über das wahre Leben Hartmanns von Aue ist nur wenig bekannt. Aus den spärlichen Quellen und Hinweisen hat Tim Pieper eine wunderbare, lebendige Geschichte geschaffen. Reale historische Daten und Ereignisse hat er mit seiner Fiktion zu einer perfekten Einheit verbunden, der man in ihrer Leichtigkeit die sicher aufwändige Recherche nicht anmerkt. In seinem Debütroman erzählt er von Liebe, Ehre und Treue, aber auch von Hass und Verrat.Das Leben eines Minnesängers zur damaligen Zeit war wohl bei weitem nicht so romantisch, wie wir uns das heutzutage vorstellen. Der Autor beschreibt Hartmann als Ritter, Diplomat und Berater, dessen Dichtkunst nicht nur der Freude diente, sondern auch als Spielball in der Politik eingesetzt wurde.Mit Judith hat das Buch eine starke weibliche Protagonistin, die gegen das ihr wiederfahrene Unrecht aufbegehrt und sich zur Wehr setzt. Im Mittelpunkt des Romans steht ihre Liebe zu Hartmann, die so aussichtslos erscheint. „Der Minnesänger“ ist für mich jedoch kein reiner Liebesroman, sondern ein farbenprächtiger, sehr schön zu lesender und spannender historischer Roman, der die Faszination des Hochmittelalters förmlich greifbar macht.


Mittwoch, 13. Oktober 2010

Was bisher geschah: Eine kleine Weltgeschichte - Loel Zwecker




Klappentext:
Loel Zwecker nimmt uns mit auf eine rasante Reise durch die Menschheitsgeschichte – von den ersten Schriftkulturen in Ägypten, Mesopotamien und Palästina über die europäische Antike, die Hochkulturen Asiens, das Mittelalter bis in die Welt unserer Tage. Originell, klug und überaus unterhaltsam beleuchtet er dabei die vergangenen Epochen rund um den Erdball. Es gibt viel zu entdecken!


Meine Meinung:
Loel Zwecker nimmt seine Leser mit auf eine Zeitreise, vom Anbeginn der Menschheitsgeschichte bis in die Gegenwart. Es ist spannend und informativ zugleich, ihm auf den Spuren unserer Ahnen zu folgen. So viel Stoff in einem Buch mit knapp 400 Seiten unterzubringen, war sicher keine Kleinigkeit. Aber es ist Herrn Zwecker gelungen, in kurzen Kapiteln mit aussagekräftigen Überschriften das Wesentliche zu erfassen und so auch "Geschichtsmuffeln" einen guten Überblick zu verschaffen. Der Autor spannt den Bogen von alten Kulturen zur Gegenwart und stellt dabei interessante Vergleiche an. Die Sprache seiner Ausführungen ist modern, und er verwendet aktuelle Begriffe für seine teils amüsanten und doch nachvollziehbaren Gegenüberstellungen. So bezeichnet er beispielsweise den Nil, die Hauptverkehrsader des alten Ägypten, als "Information Highway" oder vergleicht alte Höhlenmalereien mit moderner Graffity. Auf eine sehr vergnügliche Art gewinnt der Leser intensive und gut verständliche Einblicke in das Leben und die Ereignisse der verschiedenen Epochen. So manche Redewendung, die man heute gedankenlos anwendet, gewinnt mit dem Hintergrundwissen erst richtig Sinn.

"Was bisher geschah" ist kein Buch, das man in einem Stück durchliest. Zumindest mir ging es so, dass ich es Kapitelweise genossen habe, immer mit etwas Zeit dazwischen, um das neue Wissen setzen zu lassen, denn so viel geballte Geschichte im Zeitraffer kann man gar nicht mit einem Mal aufnehmen. Das ausführliche Register im Anhang finde ich in diesem Zusammenhang sehr hilfreich, denn so kann man dieses handliche Büchlein immer wieder zur Hand nehmen, um das eine oder andere Ereignis noch einmal nachzuschlagen. Loel Zwecker's kleine Weltgeschichte erhebt ganz sicher keinen Anspruch auf Vollständigkeit, dafür gibt es ausführlichere und spezielle Werke. Es ist auch bestimmt keine Wissensquelle für Historiker, denn denen wäre es wahrscheinlich zu oberflächlich. Aber es ist eine tolle Möglichkeit, vergessenes Wissen auf vergnügliche Weise wieder zu entdecken und neues dazu zu gewinnen.

Vielen Dank an
für das überlassene Rezensionsexemplar.

Montag, 4. Oktober 2010

Liebe wider Willen / Im Bann der Leidenschaft - Amanda Quick


Klappentext:
So eine dumme Ausrede hat die verführerische, kluge Lavinia Lake noch nie gehört. Behauptet doch dieser gut aussehende Fremde, der da in ihr Antiquitätengeschäft in Rom platzt, dass er von einem Killer verfolgt wird, der jedoch angeblich für sie bestimmt ist. Verblüffenderweise schafft es dieser selbst ernannte Spion Tobias March, Lavinia solche Angst einzujagen, dass sie sich kommentarlos nach London zurückverfrachten lässt. Dort allerdings gelüstet es jemanden tatsächlich nach ihrem Blut - und schon wieder eilt ihr dieser unmögliche Tobias March zu Hilfe...


Klappentext:
Diskretion garantiert!
Lavinia Lake ist schön, klug – und unheilbar neugierig. Was liegt näher, als in London eine Agentur für „diskrete private Ermittlungen“ zu eröffnen. Doch gleich bei ihrem ersten Fall kommt sie einem mordlustigen Betrüger in die Quere. Die Angelegenheit könnte schlimm enden, wenn da nicht der gut aussehende Tobias March wäre, der ihr stets in größter Not beisteht. Denn nichts liegt ihm so sehr am Herzen wie Lavinias Glück …

Meine Meinung: * *

Die beiden oben genannten Bände spielen in zeitlicher Reihenfolge nacheinander. Das ist auch einer der Gründe, warum ich die Bücher zusammen bespreche. Unglücklicherweise hatte ich zuerst mit "Im Bann der Leidenschaft" angefangen. Von Anfang an hatte ich das Gefühl, etwas verpasst zu haben, denn es gab immer wieder Anspielungen auf frühere Ereignisse und Personen, von denen ich nichts wusste. Meine Recherchen haben dann ergeben, dass es sich um den zweiten von drei zusammenhängenden Romanen handelt. Band 1 ist "Liebe wider Willen". Da ich dieses Buch ebenfalls besitze, habe ich also gewechselt und die Geschichte von Lavinia Lake und Tobias March von Anfang an gelesen. Ich habe zwar dann die Zusammenhänge besser verfolgen können und verstanden, aber leider muss ich sagen, dass ich von diesen Büchern nicht begeistert bin. Vermisst habe ich die amüsanten Wortgefechte der Protagonisten, für die Amanda Quick normalerweise bekannt ist und die mir auch aus ihren früheren Romanen in Erinnerung sind. Zwischen Lavinia und Tobias entspinnen sich zwar häufig ellenlange Dialoge, aber diese sind alles andere als kurzweilig. Die beiden Liebenden, die gleichzeitig auch Geschäftspartner sind, beißen sich regelmäßig an einem Thema fest und zerreden dieses dann regelrecht in Stücke. Wiederholungen in der Ausdrucksweise und auch im Handlungsverlauf sind fast auf jeder Seite zu finden, wenn beispielsweise Tobias in regelmäßigen Abständen sein schmerzendes Bein reibt oder Lavinias Haushälterin wieder einmal Rosinen kaufen geht. Dies sind nur zwei Beispiele von vielen. Insgesamt wirkten beide Romane auf mich wie eine lustlose Aneinanderreihung von Kapiteln, die endlosen Debatten und Nachforschungen der Beiligten erweckten bei mir den Eindruck, dass die Autorin krampfhaft bemüht war, die erforderlichen vierhundert Seiten voll zu kriegen. Lavinia, eigentlich als starker und eigenwilliger Charakter gedacht, wirkte häufig sehr naiv. Da sie früher den Beruf der Hypnotiseurin ausgeübt hat, wird diese Fähigkeit mehrfach in die Handlung eingebracht. Allerdings finden sich mit der Zeit mehrere Fachleute auf diesem Gebiet, und stellenweise versucht so ziemlich jeder jeden in Trance zu versetzen und zu manipulieren. Bei beiden Romanen wird die Handlung kurz vor Schluss noch etwas spannender, aber bis dahin schafft die Geschichte, was den Protagonisten nicht immer gelingt, nämlich die Leser nicht nur in Trance, sondern in Tiefschlaf zu versetzen. Mir ist mehrmals passiert, was sonst nie vorkommt: ich bin mit dem Buch in der Hand eingeschlafen. In diesem Sinne werde ich wohl auf den dritten Band "Skandal um Mitternacht" lieber verzichten.

Freitag, 24. September 2010

Der Venuspakt - Jeanine Krock



Nuriya kommt in ihr Elternhaus zurück, um zusammen mit ihrer Schwester Selena einen Esoterik-Buchladen zu führen. In ihren Adern fließt Feenblut, aber das will sie, seit dem Tod ihrer Eltern, lieber vergessen. Als sie kurz darauf in Lebensgefahr gerät, wird sie von dem dunklen Vampirkrieger Kieran gerettet.&
In diesem zauberhaften Roman treffen unterschiedliche Gesellschaften aufeinander: die Vampire der Dunkelheit und die lichte Welt der Feen. Beide Völker sind in Aufruhr, denn es ist an der Zeit, das Friedensbündnis zu erneuern, den Venuspakt. Schnell wird klar, dass Nuriya die Auserwählte ist, aber wo findet sie ihren Seelengefährten? Dies herauszufinden, ist nicht einfach für die junge Fee, denn der attraktive Krieger, dem sie ihr Leben verdankt, verhält sich ihr gegenüber abweisend und kalt.

Dieses Buch scheint magische Kräfte zu haben, denn man legt es am liebsten gar nicht mehr aus der Hand. Märchenhaft, mit feinem Humor und zugleich sehr erotisch ist der Schreibstil, die Protagonisten sind präzise und liebevoll gezeichnet. Es ist faszinierend, das Zusammenspiel der verschiedenen Gattungen zu verfolgen, denn zwischen Feen, Elfen, Werwölfen und Vampiren gibt es nicht nur Feindschaft und Intrigen, sondern auch  echte Hilfsbereitschaft und Loyalität. Ob es Nuriya gelingt, die Liebe ihres Lebens zu finden, sollte jeder selbst herausfinden und diese schöne Geschichte lesen. Erwähnenswert ist auch die perfekte Verpackung, denn die Zeichnung von Agnieszka Szuba auf dem Einband macht das Buch zu etwas ganz Besonderem.

Samstag, 18. September 2010

Die Wundärztin - Heidi Rehn



Magdalena und Eric sind noch Kinder, als sie sich zum ersten Mal begegnen. Es ist Ende Mai 1631, und die Menschen befinden sich mitten im dreißigjährigen Krieg. Kaiserliche Truppen haben soeben Magdeburg erobert, und die kleine Söldnertochter Magdalena verirrt sich in der brennenden Stadt. Eric, ein etwas älterer Junge, rettet ihr das Leben.  Da er seine Familie verloren hat, begleitet er Magdalena zu ihren Angehörigen und schließt sich als Zimmermannslehrling dem Tross an.
Dreizehn Jahre später begegnen sich Eric und Magdalena erneut. Die junge Frau arbeitet mittlerweile als Wundärztin, gemeinsam mit ihrem Jugendfreund Ruppert, an der Seite des Feldschers, Meister Johann. Einer alten Feindschaft ihrer beider Väter zum Trotz werden Magdalena und Eric ein Liebespaar. Nur allzu schnell wird ihr heimliches Glück überschattet, von den Ereignissen des Krieges und auch von Neid und Missgunst. Als Eric plötzlich nach einer Schlacht spurlos verschwunden ist, beginnt für Magdalena eine Odyssee durch das Land, immer auf den Spuren ihrer verlorenen Liebe. Ihr einziger Trost und ihr Halt ist ein Bernstein, den ihr Eric geschenkt hat. In ihren Augen entwickelt dieser Stein magische Kräfte und wird immer wieder schicksalhaft für sie.

Mit viel Feingefühl sind die Charaktere beschrieben, ganz besonders die sympathische, warmherzige Magdalena. Sie ist eine starke Frauengestalt, die in den Wirren des Krieges unermüdlich um ihr persönliches Glück kämpft, ohne dabei das Wohlergehen ihrer Mitmenschen außer Acht zu lassen. Auch in ihrem Umfeld gibt es interessante Persönlichkeiten, die ihr jedoch nicht immer alle wohl gesonnen sind. Da ist ihre Cousine Elsbeth, eine schöne aber verbitterte junge Frau, mit der es das Leben nicht immer gut meinte und die durch fortwährende Intrigen versucht, sich Vorteile und Geltung zu verschaffen. Ruppert, der Kamerad seit Kinderzeiten, wird von Eifersucht geplagt, was zu manch unschöner Szene führt. Treue Verbündete findet Magdalena in ihrem väterlichen Freund und Mentor, Meister Johann und in der betagten, etwas kauzigen aber lebensklugen Hebamme Roswitha.
Heidi Rehn schildert nicht die großen historischen Ereignisse, sondern sie beschreibt das Leben und die Menschen in dieser schweren Zeit. Schonungslos werden medizinische Maßnahmen nach Kriegsverletzungen beschrieben, aber es gibt auch die schönen Momente im Roman, die von der Natur, der Landschaft und von Gefühlen erzählen. Die Protagonisten sind alle nicht unfehlbar, aber das macht es gerade so einfach, mit ihnen zu fühlen und sich in ihre Lage zu versetzen.
Das schöne Coverbild vermittelt Atmosphäre und ist sehr aussagekräftig. Es rundet das Buch, zusammen mit einer Landkarte, in perfekter Weise ab. „Die Wundärztin“ ist als erster Band einer Trilogie angelegt, und das Ende lässt viele Fragen offen, was die Leser neugierig macht und gespannt auf die Fortsetzung „Hexengold“ warten lässt.

Dienstag, 31. August 2010

Die Stadt der tausend Düfte - Daniel Horch



Kurzbeschreibung:
Das sagenhaft reiche Bagdad des 9. Jahrhunderts ist eine blühende orientalische Metropole, überall nur bekannt als die »Stadt des Friedens«. Und es ist die Heimat des wohlhabenden Parfumeurs und weisen Lehrers Abulhassan Ibn Thaher. Der geschätzte Freund des mächtigen Kalifen Harun al Rashid führt ein überaus angenehmes und erfülltes Leben. Doch eines Tages gerät Abulhassans Welt völlig aus den Fugen: Einer seiner Zöglinge, der junge Prinz von Persien, verliebt sich ausgerechnet in Shemselnehar, die wunderschöne Favoritin des Kalifen. Und Abulhassans Herz droht zu zerreißen – zwischen der Treue zu einem alten Freund und der Angst um seinen über alles geliebten Schüler...

Meine Meinung:
Bagdad im 9. Jahrhundert: Der Parfumeur und Alchimist Abulhassan Ibn Thaher erzählt die Geschichte des jungen Prinzen von Persien und der schönen Shemselnehar. Die beiden lernen sich kennen und verlieben sich ineinander. Daran ist Abulhassan nicht ganz unschuldig, aber diese Liebe bringt jede Menge Probleme. Sie darf eigentlich nicht sein, denn Shemselnehar ist die Lieblings-Konkubine des Kalifen. Abulhassan fühlt sich zerrissen, denn der Prinz von Persien ist fast wie ein Sohn für ihn, und mit dem Kalifen ist er freundschaftlich verbunden. Trotz seiner Skrupel beschließt der Ich-Erzähler, den jungen Liebenden zu helfen. Neben dieser Rahmenhandlung vermittelt Abulhassan den Lesern einige Rückblicke in die Vergangenheit und ausführliche Einblicke in seine aktuelle Lebenssituation, in die Kultur und die Gepflogenheiten der damaligen Zeit. Auch fließen viele historische Tatsachen in die Handlung ein. Der Sprachstil ist märchenhaft und erinnert an die Geschichten von 1001 Nacht. Dieses Buch verströmt die Atmosphäre des Orients in schillernden Farben und läßt die Mentalität der Menschen im Bagdad des neunten Jahrhunderts gut nachempfinden.

Samstag, 28. August 2010

Am Ende des Weges - Will North



Zum Inhalt:
Der fünfzigjährige Amerikaner Alec ist die Strecke von London nach Wales zu Fuß gegangen. Es ist eine Art Pilgerreise für ihn, um den letzten Wunsch seiner verstorbenen Ex-Frau zu erfüllen: ihre Asche auf dem Gipfel des Cadair Idris zu verstreuen. Als ihn ein Unwetter überrascht, findet er Unterkunft auf der Schaffarm der Edwards, wo Fiona, seit einer schweren Erkrankung ihres Mannes, eine Bed & Breakfast-Pension betreibt, um die Existenz zu sichern. Während Alec auf geeignetes Wetter zur ziemlich schwierigen und mühsamen Besteigung des Berges wartet, macht er sich auf der Farm nützlich. Zu Fiona fühlt er sich auf unerklärliche Weise vom ersten Augenblick an hingezogen, und das beruht auf Gegenseitigkeit. Im Anbetracht der Situation ist es indiskutabel, aber Fiona und Alec verlieben sich ineinander, und dann fordert ein Unfall folgenschwere Entscheidungen…

Meine Meinung:
Sehr behutsam und mit viel Fingerspitzengefühl beschreibt der Autor die Situation der Liebenden und ihrer Umgebung. Fiona und Alec wissen, dass ihre Beziehung wider alle Vernunft ist, und doch können sie nicht anders, denn vom ersten Moment an haben sie den Eindruck, vom Schicksal füreinander bestimmt zu sein. Beide fühlen sich David gegenüber schuldig, aber es ist für sie nicht nur eine kleine Affäre oder Abwechslung im Alltag, sondern es entwickelt sich schnell eine tiefe Zuneigung, auf der Basis von Vertrauen und gegenseitiger Fürsorge. Will North schildert die Situation nicht einfach schwarz-weiß, sondern betrachtet die miteinander verbundenen Schicksale sowie die Gedanken und Empfindungen der Protagonisten in all ihren Facetten. Alec ist ein besonnener und sehr sympathischer Mann, der mit seinen Gefühlen nicht leichtfertig umgeht. Fiona ist hin- und her gerissen zwischen der Liebe zu Alec und der Loyalität zu ihrem schwer kranken Mann, mit dem sie all die Jahre eher zweckmäßig und aus Vernunftgründen zusammen war. Ihr ist bewusst, dass sie Ehebruch begeht, aber ihre Beziehung zu Alec fühlt sich für sie trotz allem richtig an. Als Leser kann man ihre Empfindungen und Gedanken gut nachvollziehen und verstehen.
Vor der traumhaften Kulisse der walisischen Landschaft, die den wilden Cadair Idris umgibt, erleben die Protagonisten schöne und traurige Stunden. Sie sind glücklich und zugleich voller Wehmut. Der Autor ist mit diesem Roman ein wunderbares und sehr gefühlvolles Debüt gelungen, das zu keinem Moment seicht oder trivial wirkt, es könnte genau so passiert sein. Dass die Liebenden in der Geschichte bereits die Mitte des Lebens überschritten haben, ist ein weiterer interessanter Aspekt, der den Roman zu etwas Besonderem macht.

Donnerstag, 26. August 2010

Saugfest - Steffi von Wolff


Zur Handlung:
Taxifahrerin Helene ist schlecht gelaunt und das nicht nur ab und zu, sondern es handelt sich bei ihr um einen Dauerzustand. Mit hängenden Mundwinkeln und ewig schlechtem Benehmen verdirbt sie sogar ihrer besten Freundin die Hochzeit. Aber wenn man denkt, es könnte ihr leid tun, hat man sich gewaltig geirrt, denn Helene ist immer im Recht, schuld sind grundsätzlich die Anderen. Eines Tages bekommt sie einen Anruf ihres allzeit liebenswürdigen Kollegen Malte, sie soll um Mitternacht zu einem abgelegenen Gebäude kommen und dort Fahrgäste abholen. Missgelaunt macht sie sich auf den Weg und landet bei einer alten Ruine. Die blassen Gestalten, die sie dort antrifft, sind äußerst merkwürdig, außerdem wartet noch ein faszinierender Mann auf sie, Hubertus, mit einer Stimme wie Zedernholz. Auch er scheint nie zu lachen, was gerade auf Helene sehr anziehend wirkt.
Die seltsamen Leute machen ihr das Angebot, eine Liste mit ihren größten Feinden zu erstellen, diese aufzusuchen und mit ihnen abzurechnen. So ganz nebenbei outen sie sich als Vampire. Mit dem kaufsüchtigen Ali, der seine Mutter bei der französischen Revolution verloren hat, und einem ängstlichen, etwas moppeligen Wolf namens „Satan“ macht sich unsere Protagonistin auf die Suche nach den Personen auf ihrer Liste. Die Fahrt mit dem Taxi wird chaotisch, und unterwegs stellt sich heraus, dass Satan ein Weibchen ist und Junge bekommt. Helene findet ihre „Opfer“ und bringt sie zur Ruine, aber dann läuft alles ganz anders, als sie sich das vorgestellt hat. Zu allem Überfluss verliebt sie sich noch in Hubertus und muss ihr bisheriges Leben überdenken……

Meine Meinung: 
Es fällt mir nicht leicht, ein abschließendes Urteil über dieses Buch zu verfassen, da es so völlig anders ist als erwartet. Zwar wusste ich vorab, dass Steffi von Wolff Spezialistin für Comedy und schwarzen Humor ist, aber diese Geschichte war für meinen Geschmack doch reichlich verwirrend. Zwar kommen viele Szenen vor, über die ich schmunzeln musste, teilweise ist der Humor wirklich rabenschwarz, hintergründig und voller Zynismus. Hier werden viele Bereiche aus dem alltäglichen Leben auf die Schippe genommen. Beeindruckend und amüsant fand ich auch die Momente, wenn Helene mit ihrem enormen cineastischen Wissen brilliert.
Aber es gibt auch Passagen in der Geschichte, wo mir das tiefere Verständnis gefehlt hat. Vielleicht wäre das auch gar nicht erforderlich, aber ich hatte häufig das Gefühl, nicht zu wissen, was mir die Autorin eigentlich sagen will. Vielleicht habe ich mich fast zu sehr in die Story hineingedacht und bei manchen Szenen vergeblich auf eine Pointe gewartet, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass diese Abschnitte völlig sinnfrei gedacht waren. Insgesamt ist die Handlung sehr temporeich, und viele Episoden sind stark überspitzt dargestellt. Das Ende ist völlig überraschend und ganz anders, als vermutet. Es gibt sogar eine „Moral von der Geschicht’“.
Auch wenn „Saugfest“ nicht gerade meinen Lesegeschmack getroffen hat, war es doch einmal interessant, in dieser turbulenten Mischung aus Satire, Comedy und Persiflage zu schmökern.

Glückssträhne

Eine absolute Glückssträhne hatte ich in den letzten Tagen. Im Liebesromanforum gibt es öfters Gewinnspiele, und diesmal konnte man eine signierte Tasche von Lara Adrian sowie eine Autogrammkarte von ihr gewinnen, und ich habe sie bekommen! Heute ist das Schätzchen bei mir eingetroffen.
Ganz herzlichen Dank auch an dieser Stelle an Schnee vom Forum für die tollen Aktionen, die sie immer organisiert und an den Egmont-Lyx-Verlag für die Bereitstellung des schönen Gewinns.


Und dann gab es kürzlich bei Elke Meyer alias Kim Landers ein Blog-Gewinnspiel, und auch da hatte ich das große Glück, ein Buchpaket der Autorin zu gewinnen. Die Freude war riesengroß, als gestern das Paket mit vier Büchern angekommen ist, alle sehr nett signiert. Vielen Dank an die Autorin für diese tolle Überraschung!
Ich werde natürlich über die einzelnen Bücher berichten, sobald ich sie gelesen habe.

Dienstag, 24. August 2010

Die roten Stiefeletten - Anne Perry


Kurzbeschreibung:
England, Ende des 19. Jahrhunderts. Lord Augustus Fitzroy-Hammond wird eines Nachts in London als Kutscher einer Droschke gesehen. Das ist an sich nichts Besonderes. Wie sich aber herausstellt, ist der Mann tot und wurde vor vier Wochen beerdigt. Mit dem erneuten Fund einer Leiche, die dem verstorbenen Lord verdächtig ähnlich sieht, nimmt das Grauen seinen Lauf. Inspektor Thomas Pitt von Scotland Yard wird mit dem Fall betraut und tappt im Dunkeln. Mysteriöse Fragen rücken ins Licht der Ermittlungen: Wer hat Interesse daran, einem Toten auf diese Weise die Ruhe zu rauben? Wo ist das Motiv? Und welche Rolle spielt die frisch verliebte Witwe?
Wenn die Nacht über London hereinbricht....

Meine Meinung:* * *

Inspektor Thomas Pitt wird mit einem seltsamen Fall beauftragt: In einer kalten, ungemütlichen Januarnacht fällt in London ein Toter vom Kutschbock einer Droschke.
Es handelt sich um den vier Wochen vorher verstorbenen und bereits begrabenen Lord Augustus Fitzroy-Hammond. Die Polizei steht vor einem Rätsel, wer hinter der Grabschändung stecken könnte. Hat vielleicht die junge Witwe des Verstorbenen etwas damit zu tun? Thomas Pitt tappt bei seinen Ermittlungen lange Zeit im Dunkeln. Sein Verdacht, der Lord könnte keines natürlichen Todes gestorben sein, lässt sich nicht beweisen. Und dann tauchen weitere Tote auf, die alle eigentlich bereits beerdigt worden waren, ansonsten aber keine Gemeinsamkeit haben. Die verschiedenen Spuren führen immer wieder in die sogenannte „feine Gesellschaft“.

Der Roman beginnt recht gruselig, die Atmosphäre ist düster und unheimlich in dieser Nacht, als die erste Leiche auftaucht. Im weiteren Verlauf der Geschichte wurden immer wieder frühere Situationen und Personen erwähnt, von denen ich nichts wusste, denn es war mein erster Roman der Autorin. Leider habe ich erst dann bei meinen Recherchen festgestellt, dass dies bereits der vierte historische Krimi mit Imspektor Pitt und seiner Frau Charlotte ist und sich die Bemerkungen auf die damaligen Fälle beziehen. Ich konnte zwar der Handlung trotzdem ohne Probleme folgen, aber so einiges wäre wohl von Anfang an klarer gewesen, hätte ich vorher von den drei früheren Bänden gewusst.
Der rätselhafte Kriminalfall zieht sich auch ziemlich in die Länge, es wird viel geredet, und es kommen verwirrend viele Leute ins Spiel, die mehr oder weniger verdächtig sind. Parallel zu den Todesfällen gibt es noch einen Handlungsstrang, in dem sich eine Gruppe angesehener Personen um einen Gesetzentwurf bemüht, der die Situation der Menschen in den Armenvierteln und Arbeitshäusern der Stadt verbessern soll. Im Gegensatz zum eigentlichen Hauptteil der Handlung fand ich diese Passagen weitaus interessanter, wenn auch sehr bedrückend. Anne Perry schildert die Lage der Betroffenen sehr authentisch, so dass man das Elend fast riechen kann. Hier sehe ich die eigentliche Stärke der Autorin. Sie hat ein außerordentliches Gespür, Atmosphäre durch Beschreibung zu vermitteln. Ich denke auch, dass ihr die Darstellung dieses  Elends, das in weiten Teilen Englands im viktorianischen Zeitalter herrschte, sehr am Herzen liegt.
Der Ausgang der Geschichte war für mich recht unbefriedigend. Viele Details der Handlung blieben bis zuletzt ungeklärt.
Ein völliges Rätsel ist mir, wieso das Buch in der deutschen Übersetzung unter dem Titel „Die roten Stiefeletten“ erschienen ist, denn im ganzen Roman kommen keine derartigen Schuhe vor. Der Originaltitel Resurrection Row ist da viel passender. Außerdem habe ich mittlerweile erfahren, dass der gleiche Roman weiterhin unter dem Titel „Der letzte Akt“ erschienen ist, was dem Buchinhalt ebenfalls viel besser entspricht.