Donnerstag, 30. Juli 2009

Roulette der Liebe - Elizabeth Lowell



Kurzbeschreibung:
Nachdem die schöne Evelyn Starr alles verloren hat, was ihr lieb und teuer war, setzt sie alles auf eine Karte: Um ihr rechtmäßiges Erbe zurückzugewinnen, läßt sie sich auf ein Spiel mit den Mördern ihrer Pflegeeltern ein, in dem sie sich selbst als Einsatz anbietet. Da taucht wie aus dem Nichts ein geheimnisvoller Fremder am Spieltisch auf: Matt "Reno" Moran, ein draufgängerischer Revolverheld von zweifelhaftem Ruf. Als es zu einer Schießerei kommt, gelingt es Evelyn, unbemerkt mit ihren Habseligkeiten zu entkommen - darunter auch der Plan ihres Pflegevaters zu einer geheimen Goldmine. Doch so leicht lässt sich ein Mann wie Reno seine Beute nicht entgehen, und er ist entschlossen, seine hitzköpfige Gegenspielerin bis ans Ende der Welt zu verfolgen, wenn sie ihn dazu zwingt. Dabei merkt er selbst zunächst nicht, dass er längst nicht mehr alleine die Goldmine im Auge hat, sondern die schöne Lady, die ihm sein Herz geraubt hat.

Meine Meinung: * * * 1/2
Selten habe ich ein Buch mit so zwiespältigen Gefühlen gelesen. Hier war ich ziemlich hin und her gerissen zwischen Gefallen und Unmut. Ich werde daher meine Meinung auch in zwei Abschnitten beschreiben.

Fange ich mit den negativen Eindrücken an:
Reno ist ein Mann voller Vorurteile, von denen er fast bis zuletzt nicht abweicht. Mit seinem Verhalten konnte er bei mir nicht gerade punkten. Einerseits fühlt er sich sehr zu Eve hingezogen, begegnet ihr aber immer wieder äußerst überheblich, und seine Worte sind voller Vorbehalte. Wie ich schon im Roman "Feuergipfel" festgestellt habe, scheint Elizabeth Lowell eine Vorliebe für absolute Sturköpfe zu haben. Genervt haben mich die ellenlangen Erotik-Szenen. Seitenweise beschreibt die Autorin, wie die Protagonisten, auf ihrer Reise durch die Wildnis, immer wieder übereinander herfallen und nicht voneinander lassen können. Die vielen Wiederholungen waren weder kurzweilig noch prickelnd, ich fand sie zu langatmig und nervig und habe oft nur quer gelesen.

Aber es gibt auch Positives zu berichten:
Dazwischen hat mich die Autorin immer wieder mit wundervollen Landschafts- und Naturbeschreibungen überrascht. Viele Passagen über die Goldsuche zeugen auch von einer gewissen Sachkenntnis und waren spannend, sogar ein wenig mystisch erzählt.
Sympathisch fand ich Renos Schwester Willow und ihren Mann Caleb, die in der Rahmenhandlung erscheinen. Über diese beiden gibt es einen extra Roman, mit dem ich vielleicht einen weiteren Versuch machen werde, mich mit den Lowell-Romanen anzufreunden.

Donnerstag, 23. Juli 2009

Die Reise der Aphrodite - Jeanette Sanders




Klappentext
Der Job ist futsch, der Lebensgefährte hat seine neue Flamme in der gemeinsamen Wohnung auf dem Teppich vernascht – und sich dabei erwischen lassen. So etwas haut die stärkste Frau um! Kurz vor ihrem 40. Geburtstag beschließt Gundi gemeinsam mit ihrer besten Freundin Marlen: Ein radikaler Neubeginn muss her! So zieht die Münchnerin fröhlich hinaus in die Welt und landet auf Teneriffa – und direkt in den Armen des englischen Rockmusikers Steven. Eine heiße Nacht, die ausgerechnet am Fuße eines Leuchtturms beginnt, verführt beide zu wahren erotischen Höhenflügen. Aber auch solche enden irgendwann mit einer Landung. Und dann ist guter Rat teuer! Es sei denn, die Liebe redet ein Wörtchen mit ...

Meine Meinung:
Es passiert selten, aber diesmal war es wieder einmal soweit: Ich habe ein Buch abgebrochen.

In diesem Fall konnte ich mich so gar nicht mit der Story anfreunden. Die Ich-Erzählerin Gundi (verniedlichende Abkürzung von Adelgunde) spricht ihre Leser direkt an, der Erzählstil wirkt plump-vertraulich. Nervig fand ich ihre ständigen Zwiegespräche mit ihrem Schutzengel Leo. Adelgunde verstrickt sich immer wieder in Erinnerungen, dadurch kam mir die Erzählung sehr ungeordnet vor, besonders wenn in Rückblicken nur absolut banale Sachen seitenweise ausgebreitet werden. Die erotischen Szenen verlieren durch die sehr schnodderige Erzählweise meist ihren Reiz. Hinter dem sehr ansprechenden und schön gestalteten Cover hätte ich eine ganz andere Geschichte vermutet. Für mich paßt hier erster Eindruck und Inhalt nicht zusammen.

Mittwoch, 22. Juli 2009

Lilien im Sommerwind - Nora Roberts



Kurzbeschreibung
Mit acht Jahren wurde Tory Bodeen Zeugin des gewaltsamen Todes ihrer besten Freundin. Jahre später kehrt die junge Frau in ihre Heimatstadt zurück, um den Mord an Hope aufzuklären. Doch ihre Nachforschungen verängstigen die Hinterbliebenen und auch der Mörder wird auf sie aufmerksam.

Meine Meinung: * * * 1/2
Bei diesem Buch handelt es sich nicht um einen Roman, wie man sie von der Autorin gewöhnt ist, sondern sie hat diesmal einen Thriller geschrieben. Zwar gibt es eine Liebesgeschichte, wenn man es genau nimmt, sogar zwei, aber der Großteil der Handlung dreht sich um Tory und ihre Vergangenheitsbewältigung.
Victoria, wie sie eigentlich heißt, hat mit 8 Jahren ihre beste Freundin verloren, das Mädchen wurde grausam missbraucht und ermordet. Nach Jahren kommt Tory an den Ort ihrer Kindheit zurück, um dort einen Laden zu eröffnen. Aber die Vergangenheit holt sie immer wieder ein. Die schlimmen Kindheitserfahrungen, die sie mit ihrem brutalen Vater gemacht hat, haben die junge Frau geprägt. Es dauert sehr lange, dass sie zu jemandem Vertrauen fasst. Nach außen gibt sie sich als clevere Geschäftsfrau. Aber sie hat ihre Rechnung ohne Cade gemacht. Der ältere Bruder ihrer damals ermordeten Freundin verliebt sich in sie und tut alles, um ihr Herz zu gewinnen.
Leider war Cade einer der wenigen liebenswerten Charaktere in der Geschichte. Die Frauen wirken fast alle recht zickig , auch zu Tory konnte ich bis zuletzt keine rechte Sympathie entwickeln. Der Verlauf der Story ist sehr spannend erzählt, allerdings hat mich das Ende dann ziemlich enttäuscht. Es wirkte auf mich ganz und gar nicht glaubwürdig.
Das Buch hat mir eindeutig gezeigt, dass die Stärken der Autorin nicht unbedingt im Thriller-Genre zu finden sind.

Donnerstag, 16. Juli 2009

Die Winterrose - Jennifer Donnelly



Kurzbeschreibung:
Eine großartige Geschichte über Menschen, die leiden, kämpfen und triumphieren«, schrieb Frank McCourt über Jennifer Donnellys »Die Teerose«. Voller Dramatik und Sinnlichkeit erzählt sie jetzt die Geschichte der jungen Ärztin India Selwyn-Jones aus dem London des frühen 20. Jahrhunderts: India kannte nur ein Ziel, sie wollte eine erfolgreiche Ärztin werden. Dann begegnete sie Sid Malone. Und plötzlich war es India gleich­gültig, daß sie Verbotenes tat. Daß sie ihre Verlobung mit dem ehrgeizigen Parlamentsabgeordneten Freddie Lytton aufs Spiel setzte, um sich endlich ihrer Liebe zu Sid hinzugeben. Doch es war ein Spiel mit dem Feuer, denn Sid war ein gejagter Gangsterboß aus dem berüchtigten Londoner Armenviertel Whitechapel - und zu seinen Todfeinden gehört Freddie Lytton ...

Meine Meinung: * * * * *
Da mir schon "Die Teerose" sehr gut gefallen hat, war ich gespannt auf die Fortsetzung, und meine Erwartungen wurden nicht nur erfüllt, sondern übertroffen. Die Geschichte in diesem Buch führt uns wieder nach Whitechapel, ins ärmste Viertel Londons. Fionas älterer Bruder Charly ist, vom Schicksal gebeutelt, unter dem Decknamen Sid Malone untergetaucht und führt als Gangsterboss ein unstetes, gefährliches Leben. Nach einer schweren Verletzung rettet ihm die junge Ärztin India Selwyn-Jones das Leben. Zwischen den beiden jungen Menschen aus so völlig unterschiedlichen Lebenskreisen entwickelt sich eine starke Liebesbeziehung. Aber das Schicksal ist grausam, und durch ungeklärte Morde und einige Missverständnisse werden die Liebenden getrennt. Dabei spielt der Jugendfreund und offizielle Verlobte von India, Freddie Lytton eine maßgebliche Rolle. Jennifer Donnelly ist eine großartige Erzählerin. Sie schickt ihre Leser in ein stetes Wechselbad der Gefühle; die Geschichte ist mitreißend, spannend und zugleich sehr gefühlvoll erzählt. Auch Seamie, der Jüngste der drei Finnegan-Geschwister, kommt in diesem Buch immer stärker zum Einsatz. Da es noch einen weiteren Band geben soll, vermute ich, dass in diesem dann Seamie und seine große Liebe Willa die Hauptpersonen sein werden.
Auf die weitere Handlung dieses grandiosen Romans möchte ich nicht näher eingehen, um künftigen Lesern die Spannung nicht zu verderben. Nur so viel möchte ich verraten: Es wird dramatisch und am Ende sehr berührend. Dass die Autorin auch hier gerne mit Zufällen arbeitet, kann ich ihr verzeihen, denn insgesamt hat sie wieder eine absolut starke Story geschrieben.

Donnerstag, 9. Juli 2009

Die Braut des Magiers - Mara Volkers



Kurzbeschreibung
Nürnberg Anfang des 16. Jahrhunderts. Für Gisela bricht die Welt zusammen, als ihr Vater bankrott geht und ihr Bräutigam daraufhin die Verlobung löst. Gisela sieht sich und ihre Familie schon im Elend versinken, als der reiche und ziemlich unansehnliche Magister Alban um ihre Hand anhält. Verzweifelt willigt sie in die Verbindung ein und erfährt den wahren Grund für die überstürzte Eheschließung: Auf Alban liegt ein Fluch und in Gisela schlummert die Gabe, ihn zu brechen. Doch die Macht, gegen die sie kämpfen soll, ist sehr viel gefährlicher als sie ahnt.

Meine Meinung: * * * * *
Unter dem Pseudonym Mara Volkers veröffentlicht Iny Lorenz ihre phantastischen Romane. Bisher kannte ich nur ihre historischen Geschichten und war von diesem Buch sehr angenehm überrascht. Die Mischung aus Fantasy und historischer Handlung ist äußerst gelungen, und mit Gisela hat die Geschichte eine starke Heldin, die man sofort gern hat. Die junge Frau wird von ihrem verzweifelten, bankrotten Vater mit Magister Alban vermählt, welcher durch einen dunklen Zauber optisch zu einer Bestie geworden ist. Ihm und seinem Freund Gaudentius soll Gisela helfen, mit ihren magischen Fähigkeiten den Fluch zu brechen. Anfangs völlig entsetzt, gelingt es Gisela, mit der Zeit, ihre Sinne zu schärfen und ihre angeborene Gabe zu nutzen. In der Bärenhündin Dagga findet sie eine gute und treue Verbündete. Die beiden sind ein wahres "Dreamteam" ;-)
Im Rahmen der historischen Ereignisse, Anfang des 16. Jahrhunderts, kämpft das Gute, in diesem Fall Gisela und ihre Mitstreiter, gegen die satanischen Mächte der Finsternis, verkörpert duch den dunklen Magier Cajetan und dessen Diener Fulvian. Das Buch ist feinste Unterhaltungsliteratur, ein kurzweiliges und spannendes Märchen für Erwachsene.
Das Ende ist vielleicht etwas zu perfekt, so nach dem Motto "Jedes Töpfchen findet sein Deckelchen", aber es hat viel Spaß gemacht, das Buch zu lesen, und das ist ja schließlich die Hauptsache.

Samstag, 4. Juli 2009

Arie der Liebe - Stefanie Kremar



Kurzbeschreibung
1843: Die 16-jährige Christina von Breitenheim ist tief enttäuscht, als ihre Jugendliebe Alexander sie zurückweist. Verletzt und ihrer Träume beraubt, beschließt sie, der Männerwelt abzuschwören. Jahre später ist sie eine erfolgreiche Sängerin - Angel de Jour - und trifft Alex auf ihrer Tournee quer durch Amerika wieder. Dieser erkennt seine Jugendfreundin jedoch nicht, ist von der jungen Sängerin aber sofort angetan und verliebt sich Hals über Kopf in sie. Doch Christina kann die Schmach von damals nicht vergessen.
Wird sie ihre Angst vor einer erneuten Verletzung überwinden und ihr Herz für Alex noch einmal öffnen können?

Meine Meinung: * * * *
Das Buch hält einige Überraschungen für den Leser bereit. Wenn man sich das Coverbild betrachtet und den Titel liest, erwartet man ganz sicher nicht, einen Roman im Western-Millieu im 19. Jahrhundert zu lesen. Zwar sind die Protagonisten ursprünglich Deutsche, aber ein Großteil der Handlung spielt sich in Amerika ab. Die Autorin schreibt sehr natürlich und flüssig, ihre Protagonisten erweckt sie in ihrer Erzählung sehr plastisch zum Leben. Christina ist eine äußerst kapriziöse Heldin, bei der man nie weiß, wie sie sich in einer Situation verhält. Auch Alex kann ihre Handlungen und Reaktionen nicht berechnen und deuten. Ihr ehemaliger Jugendfreund hat sie einst sehr enttäuscht und verletzt, und das läßt sie ihn lange Zeit immer wieder deutlich spüren. Er wiederum zeichnet sich häufig durch mangelndes Feingefühl aus. Stefanie Kremar gelingt es, die Handlung immer wieder so auf- und auszubauen, dass sich überraschende Wendungen und interessante Lösungen zeigen. Es gibt viele Nebencharaktere, die fast alle sehr detailliert, sympathisch und ausführlich beschrieben sind, was mir gut gefallen hat.
Mit Christina hatte ich anfangs so meine Probleme, da sie sich oft sehr zickig verhält. Aber letztendlich hat sie ein großes Herz, was sie liebenswert macht und über so manche Szene hinwegsehen läßt. Insgesamt fand ich den Roman sehr gelungen, kurzweilig und unterhaltsam.

Freitag, 3. Juli 2009

Lichtblick der Woche

Kennt ihr das auch? Ein Haushaltsgerät geht kaputt, und schon schwächeln ein paar weitere. So eine "Serie" hatten wir diese Woche. Montag hat der Wasserkocher den Geist aufgegeben, eine mittlere Katastrophe, denn das Ding ist bei uns täglich mehrmals im Einsatz.
Ich habe gleich einen neuen bestellt, der kam auch zwei Tage später an, aber er war völlig kaputt, scheint unterwegs wohl 'mal abgestürzt zu sein. Der Sockel des Kochers war völlig zerbrochen.
Damit nicht genug, am Dienstag hat sich die Waschmaschine verabschiedet. Da sie schon etwas betagt ist, lohnt sich eine Reparatur nicht, das haben wir heute erfahren. Also kommt die nächste Neuanschaffung auf uns zu *seufz*.

Aber dann kam heute ein Lichtblick mit der Post:
Mein Gewinn von Lady's Lit. Ich habe mich ganz riesig gefreut, denn das Buch stand dick auf meiner Wunschliste. Vielen Dank an Lady's Lit, ihr habt meine Woche gerettet!